Marconi Vectorscope Geschichte

Ein paar bezugnehmende und erklärende Worte zu mir und dem angebotenen Gerät.

Ich selbst (Jahrgang 1950) war als gelernter Rundfunk- und Fernsehmechaniker ab Mai 1971 im damaligen ZRF Dresden (Zentrallaboratorium für Rundfunk- und Fernsehtechnik) als Labormechaniker tätig.

Dieser Institutsähnliche Betrieb war ab den 60er Jahren in der damaligen DDR für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet Funk- und Fernsehtechnik und angrenzende Gebiete zuständig.

Die Entwicklungsergebnisse wurden dann von dort in die verschiedenen Betriebe der DDR zur Produktion überführt.

Als Labormechaniker hatte ich Versuchsschaltungen aufzubauen, Meßaufgaben im NF- und HF-Bereich zu lösen usw. usw.

Das Marconi-Vectorscope ist (wahrscheinlich sogar über Embargo-Umwege) im Vorfeld der zu treffenden Grundsatzentscheidung zum künftigen Farbfernsehstandard angeschafft worden und später dann als NTSC-geprägtes Meßmittel nicht mehr gebraucht worden und im Regal eines Meßgerätelagers gelandet.

Ich habe im Abendschulkurs das Abitur nachgeholt und bin zu September 1973 zum Informationstechnikstudium an die TU-Dresden gegangen.

Kurz vor meinem Weggang vom ZRF gelang es mir das Gerät zu erwerben und so vor der “Verschrottung” zu retten. Ich selbst hatte als begeisterter Funktechniker ursprünglich vor, mir daraus einen Oszillographen zu bauen – die große 14 cm Bildröhre schien sich gerade zu dafür anzubieten.

Davon habe ich dann aber aus reinem “Respekt” vor diesem geschichtsträchtigem Gerät Abstand genommen. 

Die Oszillographenröhre hat auf Grund ihrer wenigen Benutzung fast noch Eigenschaften wie am ersten Tag – ich habe keinerlei Dinge aus- oder umgebaut und alles über die Jahre im Orginalzustand erhalten. Technische Unterlagen habe ich dazu keine bekommen und konnte auch bisher keine weiteren Dinge dazu heranbekommen.

Das ZRF wurde später in WTZ umgenannt und existiert heute nicht mehr. Ich habe auch leider keine ehemaligen Kollegen mehr erreichen können – was sehr schade ist.

Ich möchte, daß sich für dieses historische Gerät bei einem kundigen Sammler ein würdiger “Nachfolgeplatz” findet und sich die vielen Mühen des Erhaltens über 50 Jahre damit gelohnt haben.

Die Maße Breite x Höhe x Länge sind:
38,5 cm x 33 cm x 70 cm

Gewicht 41 kg

Durchmesser sichtbare Oszi-Röhre 14 cm